Warum ich Urnen gestalte
Ein dankbarer schöpferischer Prozess
Die erste Berührung mit diesem Thema hatte ich 1996 mit dem Tod meines Großvaters. Unser Weg führte, wie ja bei den meisten, zu einem regionalen Bestatter. Er war routiniert und übernahm alle Formalitäten. Aber die Auswahl an Gestaltungsmöglichkeiten in Hinblick auf die Sterbeanzeige und die Auswahl des Sarges waren allerdings ernüchternd. Meine Großmutter legte ihr Leben lang großen Wert auf eine besondere Gestaltung von Dingen.
Der Verlust kam plötzlich und wir hatten nicht die Kraft und die Erfahrung, eigene Wege zu gehen.
Die erste Berührung mit diesem Thema hatte ich 1996 mit dem Tod unseres Großvaters. Unser Weg führte, wie ja bei den meisten, zu einem regionalen Bestatter. Er war routiniert und übernahm alle Formalitäten. Aber die Auswahl an Gestaltungsmöglichkeiten waren allerdings ernüchternd.
Der Verlust kam plötzlich und wir hatten nicht die Kraft und die Erfahrung, eigene Wege zu gehen.
Einige Jahre später machte mir mein Vater den Vorschlag, noch zu Lebzeiten einen Sarg für unsere Großmutter zu bauen. Ich willigte ein und es wurde ein langes Projekt, ein manchmal holperiges Vater-Sohn Projekt. Es hatte nicht viel mit Verarbeitung von Familiengeschichte und Tod zu tuen, sondern war eher nüchterne Gestaltung. Aber es war und wurde gut. Es entstand ein schlichter, edler, geradliniger Sarg aus Eichenholz. Die Deckplatte zierte eine massive wunderbar strukturierte Eichentafel, welche aus einem Stück, über die volle Breite des Sarges, bestand. Das Material dafür haben wir aus 9cm starken und 5m langen Planken eines Eichenstammes mit ca. 1m Durchmesser schneiden lassen.
Einige Jahre später baute ich mit meinem Vater einen Sarg für unsere Großmutter. Es wurde ein längeres Vater-Sohn Projekt und es entstand ein schlichter, edler, geradliniger Sarg aus Eichenholz. Die Deckplatte zierte eine massive wunderbar strukturierte Eichentafel, welche aus einem Stück bestand. Das Material dafür schnitten wir aus 5m langen Planken eines Eichenstammes mit ca. 1m Durchmesser.
Der Umgang mit dem Tod scheint gesellschaftlich im Umbruch und es ergeben sich ganz neue Erfordernisse und Möglichkeiten. Ein Sarg oder eine Urne müssen nicht unbedingt nur zum Zeitpunkt einer Bestattung sichtbar sein. Es entstehen unter anderem Särge die zu Lebzeiten Möbelstück sind und Urnen welche als Minibar für einen feinen Tropfen dienen. Daneben ist es immer häufiger Wunsch der Angehörigen, die Urne zu Hause als Ort zum Abschied nehmen aufzubewahren.
Der Umgang mit dem Tod scheint gesellschaftlich im Umbruch und es ergeben sich ganz neue Erfordernisse und Möglichkeiten. Ein Sarg oder eine Urne müssen nicht unbedingt nur zum Zeitpunkt einer Bestattung sichtbar sein. Es entstehen unter anderem Särge die zu Lebzeiten Möbelstück sind und Urnen welche als Minibar für einen feinen Tropfen dienen. Daneben ist es immer häufiger Wunsch der Angehörigen, die Urne zu Hause als Ort zum Abschied nehmen aufzubewahren.
1987-1989 | Ausbildung zum Tischler |
1989-1990 | Kunsttischlerei Eichberg, Berlin |
1990-1992 | Abitur, Zivildienst |
1993-2000 | Restaurator für Holzgegenstände; Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin Brandenburg / Potsdam |
ab 2000 | Im Oderbruch als Restaurator und Designer tätig |