„Holz, Brücke, Licht“
Im August 2020 erhielt ich die Anfrage der Wichern Pflegedienste GmbH in Frankfurt/ Oder, ob ich Objekte für ein neu zu bauendes Hospiz gestalten könnte. Es sollten drei miteinander korrespondierende Objekte sein, eines für den Eingangsbereich, eines für den Wohnbereich und eines für den geplanten Raum der Stille. Dieser ist als „sakraler“ Raum mit den Maßen Breite 4,25m, Tiefe 4,75m und Höhe 5,25m von der Architektin entworfen worden. Die Hospizleitung hatte den Wunsch eines Objektes, welches Assoziationen zu den Begriffen Holz, Brücke und Licht zulässt.
Objekte für einen Hospizneubau
Die ersten Entwürfe im Maßstab 1:10
Nach einem ersten Treffen mit der Hospizleitung in meinem Atelier und dem Austausch zur Idee, dem Raum und dem Gebäude begann für mich das Entwickeln von Formenvarianten. Die ersten Schritte waren Skizzen der Objekte, anhand der Bauzeichnungen des Objektes. Es galt sich Gedanken zu den Proportionen zu machen zur Sichtachse Eingang- Flur- Raum der Stille
Focus auf ein Objekt
Es stellte sich bald heraus, das der Aufwand für alle drei Objkte das zur Verfügung stehende Budget übersteig. Daher entschied sich die Hospizleitung, sich auf ein Objekt für den Raum der Stille zu konzentrieren.
Das Raumgefühl erfahrbar machen
Zum Zeitpunkt der ersten Entwürfe, gab es nur Baupläne des Hospizneubaues. Die Objekte können in Ihrer Wirkung nicht nur für sich betrachtet werden. Es ist wichtig ein Raumgefühl zu bekommen, die Objekte im Raum zu sehen, die Nutzung und Gestaltung mit einfließen zu lassen. Zur Raumwirkung gehört das Licht, die Akkustik, das Interieur. Zur Nutzung gehören Abschiedsfeiern mit Angehörigen und Begleitenden sowie als „sakraler“ Rückzugsraum zum Inne halten, Denken, Trauern. Alles beeinflusst sich gegenseitig. Daher war es wichtig den Raum in 1.10 als Modell zu bauen um ein erstes Gefühl für die Raumwirkung zu bekommen. Um dies dann später noch einmal zu überprüfen ist eine Präsentation der Kontur der Objekte in 1:1 im Rohbau des Gebäudes vorgesehen.
Das Modell des Raumes in 1:10
Fotos vom Modell folgen…
Die Konturen der Objekte im Rohbau des zukünftigen Hospizes
Nach dem Bau und der Präsentation der Modelle in 1:10 wurde das Ringförmige Objekt von der Hospizleitung favorisiert. Die Konturen beider Objekte habe ich dann noch einmal in 1:1 gebaut und im gerade entstehenden Rohbau präsentiert.
Der Bogen
Dieses Objekt stellt stilisiert eine Brücke dar, auch eine Entwicklung die verschiedenen Schattierungen des Lebens. Die Holzfugen im oberen Kreissegment zeigen einen Stahlenkranz und es böte sich die Möglichkeit von hinten durch die exakte Fuge zwischen den beiden Säulen, Licht scheinen zu lassen. Das ist aus Segmenten großer Eschenstämme zusammengesetzt. Der Sockel besteht aus verschweißten Stahlplatten und ist 15cm hoch bis zum Rand mit Meersand gefüllt. Dieser darf anregen zum Fühlen, riechen… gestalten…
Eine Brücke
Ein Ring
Dieses Objekt schwebt, an Stahlseilen hängend, über einem patinierten Stahlsockel, Dieser ist mit Ostseesand gefüllt, zum Fühlen, riechen, gestalten. Der Ring ist aus Segmenten großer Eschenstämme zusammengesetzt.
Der ewige Kreislauf des Lebens
Das Objekt wird gebaut
Nach allen Absprachen wurde beschlossen dieses Ringförmige Objekt für den Raum der Stille zu bauen. Der Ring soll mit dünnen Stahlseilen an die Decke gehängt werden. Er schwebt über einem Sockel aus Stahl,welcher mit Sand gefüllt ist. Gäste können diesen Ostseesand fühlen…. riechen… und die Fläche ähnlich einem Zen-Garten gestalten.