Urne Nr.40003
Eine Urne aus Walnussholz
Eine kleine Urne wie ein Kristall
Aus der äußersten noch intakten Schicht eines mächtigen hohlen Walnusstamm ist diese Urne gefertigt. Der Auftraggeber hat einen weiten Weg auf sich genommen, um mich in meinem Atelier zu besuchen und mit mir das passende Stück und die Gestaltung zu besprechen. Den schon über Jahre getrocknete Stammabschnitt habe ich aufgetrennt und daraus den Rohling für dieses Objekt geschnitten. Nach dem Festlegen der Außenproportionen habe ich das Kopfteil abgetrennt um den Innenraum auszuarbeiten.
Das Holz ist mäßig hart, sehr gut schnitzbar und wunderbar schleif- und polierbar.Der Walnussbaum galt bei den Kelten als Symbol für die Blütezeit, die Zeit, vor dem alljährlichen Kräftelassen und Absterben der Natur.
Über die Mythologie des Walnuss
Die Herstellung
Die Aussenform der Urne habe ich mit der Kettensäge grob aus dem Stamm geschnitten. Danach wird immer feiner gesägt und geschliffen, sowie der Kopfteil angezeichnet und abgeteilt. Der Innenraum ist gedrechselt. Dazu wird der Rohling auf der Drechselbank eingespannt und der Innenraum ausgedreht und geschliffen. Der Zugang zum Innenraum wird mit einem kleinen Deckel aus Walnussholz verschlossen. Dafür habe ich ein Stück Walnussmaser ausgesucht und auf der Drechselbank in die Forme gedreht, geschliffen und geölt. Das Innere ist für die Aufnahme der Aschekapsel oder des Aschebeutels sorgfältig mit Filz ausgekleidet. Der äußere Deckel ist abnehmbar und durch blau angelassene Stifte auf dem Unterteil fixiert. Die Außenseiten sind fein geschliffen und mehrmals geölt, um eine seidig weiche Oberfläche zu erzielen.
Absenkvorrichtung
Diese Urne erhielt keine sichtbare Absenkvorrichtung, um die Gestaltung so schlicht und reduziert wie möglich zu halten, auch wurde sie nicht beigesetzt.